Bettina Manu-Landgrafe

1. Vorsitzende und Geschäftsführerin von Madamfo Ghana e.V.

Bettina Manu-Landgrafe kam mit Anfang 20 nach Ghana. Als examinierte Kinderkrankenschwester versuchte sie, die Not im Land durch ihre Mitarbeit in einer kleinen Buschklinik zu lindern, denn ein Großteil der Bevölkerung in Ghana lebt in großer Armut. Vielen fehlt es an einfachen Lebensgrundlagen, wie zum Beispiel sauberem Trinkwasser. Hochschwangere, die von medizinischer Versorgung nur träumen können und Kinder, die bei der Geburt sterben, gehören hier zum Alltag – doch das konnte und wollte Bettina nicht einfach hinnehmen.

Das einzig verfügbare Trinkwasser für die Menschen in einem Dorf in der Volta Region.

Und so wurde aus einmal Ghana ein „für immer“. Bettina lebte zunächst bei den Einheimischen im Dorf Apewu, wo sie 2003 zur „Nkosuoheema“, das bedeutet Königin der Entwicklung, ernannt und „enstooled“ wurde.

Am Lake Bosomtwi traf Bettina auf Victor Manu und Emmanuel Stephenson. Schnell fanden die drei heraus, dass sie dasselbe Ziel verfolgen und „in die gleiche Richtung blicken“.

Der Schlüssel zu einer langfristig erfolgreichen Projektentwicklung und -etablierung ist für sie die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das bedeutet konkret, dass es keine Fremden sind, die Projekte im Dorf umsetzen, sondern die Bewohner selbst entscheiden und Projekte verwirklichen.

Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist ein Leitspruch, der zwar seit einigen Jahren auch immer häufiger in der Presse genannt wird, aber selten so konsequent zur Anwendung kommt wie bei Madamfo Ghana – den Freunden Ghanas.

Um ihr Ziel in die Tat umzusetzen, gründete Bettina in Deutschland den Verein Madamfo Ghana e.V. sowie die Madamfo Ghana Foundation in Ghana. Das war ein essenzieller Schritt, um als Rechtspartner der ghanaischen Regierung sowohl Personal als auch andere Fördermittel, wie z. B. Land für entsprechende Hilfsprojekte, zu erhalten. Dadurch ist der Verein sehr flexibel in der Interaktion mit den lokalen Behörden und kann gleichzeitig Spendengelder einsparen, da mögliche Folgekosten, wie z. B. Personalkosten für Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser, entfallen. Wirkungsvoller lassen sich Nachhaltigkeit und die Hilfe zur Selbsthilfe nicht umsetzen!

Dieses Engagement und ihr visionärer Projektansatz brachten Bettina bereits viele Ehrungen ein:

Bettina entschied sich bereits in jungen Jahren dafür, mit den Ghanaern gemeinsam für die Zukunft zu kämpfen und für ihre Freunde im Land einzustehen. Mit ihrem Engagement brachte sie vor 20 Jahren einen Stein ins Rollen, der das Leben vieler Ghanaer verändert und nachhaltig positiv beeinflusst hat.

Über 80 Projekte konnte sie mit Madamfo Ghana bereits realisieren. Damit ließen sich über eine Million Menschen durch Aufklärungsprogramme erreichen. Knapp 500 Jugendlichen wurde bereits eine Ausbildung oder ein Studium ermöglicht und unzählige Menschen konnten medizinisch behandelt und operiert werden.

1.200 Kinder erhalten durch das Madamfo Ghana Schulspeisungsprogramm täglich ein warmes Mittagessen. Darüber hinaus unterstützt ein Fond gezielt behinderte Kinder und mithilfe flexibler Nothilfe-Projekte können in akuten Situationen Leben gerettet werden!

Das Wiederaufforstungsprogramm im Norden Ghanas schafft Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung und setzt der Landflucht gezielt Hoffnung entgegen. Abgerundet wird das Projekt mit Klimaschutz- und Bildungsprogrammen für über 15.000 Kinder. Ein Programm zur Haltung von Bienen folgte 2020.

Trotz Lockdown und Corona-Pandemie ist Bettina nicht aus Ghana ausgereist, sondern hat mit ihren Mitarbeitern viele Projekte realisiert, die maßgeblich zu Eindämmung der Pandemie und dem Schutz der Bevölkerung beigetragen haben.

In 2021 liegt der Fokus auf Wasser- und Bildungsprojekten, um die Ursachen und Folgen der Pandemie weiter unter Kontrolle zu bekommen.